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Mittwoch, der
07.08.1996

Karlštejn - Prag

Tagesetappe: zirka 30 km

Gesamtkilometerzahl: zirka 310 km

tschechische Flagge

Heute morgen waren wir gegen 8:00 Uhr schon munter und wollten uns am zeltplatzeigenen Kiosk etwas zu essen kaufen, erst nach der Morgentoilette natürlich. Leider mußten wir feststellen, daß der erst 10:00 Uhr geöffnet wurde. Wir beschlossen ohne Frühstück loszuradeln und uns unterwegs ein Frühstück zu kaufen. Im nächsten Ort wurden wir schon fündig. In einer kleinen Verkaufsstelle besorgten wir uns Brötchen, Käse und etwas zu trinken. An Ort und Stelle verputzten wir die Köstlichkeiten und konnten solchermaßen gestärkt, den Weg fortsetzten. Das Frühstück kam auch zur rechten Zeit. Denn vor uns lag ein langer Anstieg von mehreren Kilometern. Am höchsten Punkt erwartete uns ein Dorf, aber mit vielen neuen Häusern, manche waren schon regelrechte Villen. Wahrscheinlich hatten sich viele Prager, die nach der Wende zu Geld gekommen waren, ihre neuen Domizile abseits der hektischen Großstadt erbauen lassen.
Jetzt war das Gröbste geschafft, nach einem langen Anstieg folgte nun eine lange Abfahrt. Diese genossen wir auch, wobei ich wieder relativ langsam gefahren bin und auch meinen Helm trug. Ein gebranntes Kind scheut bekanntlich das Feuer. Ziemlich schnell erreichten wir den Stadtrand von Prag und nicht lange danach fuhren wir entlang der Moldau in Richtung Innenstadt. Am gegenüberliegenden Ufer sahen wir auch unser heutiges Ziel, den Intercamp Branik. Wir mußten nur noch eine Brücke suchen, um an das gegenüberliegendes Ufer zu kommen. Die erste Brücke, die wir zu Gesicht bekamen nutzen wir natürlich auch. Den restlichen Weg kannten wir ja schon von der vorjährigen Radtour und auch von Fahrten mit dem PKW zum Zeltplatz.
An der Schranke vom Intercamp stellten wir die Räder ab und checkten ein. Vier Nächte wollten wir in Prag bleiben und dann wieder nach Hause fahren. Dieser Wunsch ließ sich ohne Probleme in die Tat umsetzen, denn für uns, unsere Räder und unser Zelt war Platz für diese Zeit. Zu DDR-Zeiten war das nicht so selbstverständlich. Nicht immer war man mit unserem Personalausweis ein willkommener Gast, denn die D-Mark war weitaus höher angesehen. Diese Zeiten sind glücklicherweise Geschichte und um der Wahrheit die Ehre zu geben, mich persönlich hat diese Schicksal nur einmal ereilt. Doch viele meiner Freunde traf dieses Schicksal öfters.
Nachdem das Zelt am Ufer der Moldau aufgestellt war, nutzten wir die hervorragenden sanitären Anlagen des Campingplatzes für ein Dusche. Wir setzten uns danach auf ein Bier vor die Verkaufsstelle, die gleichzeitig auch als Gaststätte genutzt wurde. Jetzt wollten wir noch in die Stadt fahren, um Abendbrot zu essen und den schwarzen Ochsen aufzusuchen. Fahrkarten für die Straßenbahn erhielten wir wie immer in der Rezeption. Danach nichts wie rein nach Prag. Ein bißchen durch die Altstadt gebummelt und automatisch führte uns der Weg zur Gaststätte "Zu den zwei Katzen". Bei vielen Besuchen in dieser wunderschönen Stadt nutzten wir an einigen Abenden dieses Restaurant für unser Abendbrot. Wenn zu früheren Zeiten auch ab und zu versucht wurde, uns über das Ohr zu hauen. Mal sehen wie es jetzt ausschauen würde. Wie immer war die Bedienung flott, das Essen gut und reichlich. Die Rechnung war in Ordnung und morgen Abend würden wir wieder hier zum Abendbrot erscheinen.
Doch nun wollten wir auf den Hradschin und zum Schwarzen Ochsen, um wieder einmal ein gutes Schwarzbier zu trinken und uns mit Tschechen zu unterhalten. Wir wurden nicht enttäuscht, das Schwarzbier war gut wie immer und auch noch recht preiswert. Auch hatten noch nicht viele Touristen diese Gaststätte gefunden, so daß Tschechen den größten Anteil der Besucher ausmachte und wir uns gut unterhielten. Kurz nach 22:00 Uhr erhielten wir unser letztes Bier und bummelten dann zurück in die Innenstadt. Eine kleine Weile mußten wir auf die Straßenbahn warten, die uns zum Zeltplatz beförderte. Auf dem Intercamp waren fast alle schon am Träumen und wir folgten ihnen auch ziemlich schnell.

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