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Dienstag, der
15.08.2006

Glen Coe Village - Camusdarach

Tagesetappe: 96 km

Gesamtkilometerzahl: 326 km

Schottlandflagge 2006

Zum Frühstück hatten wir mit einem italienischen Pärchen ein Gespräch über die Vor- und auch die Nachteile von einem Benzinkocher. Natürlich ist ein Gaskocher sauberer und auch leiser als mein Radaukasten, aber dafür bekommt man Benzin eigentlich überall und die Heizleistung ist auch besser. Aber das sind ja alles Nebensächlichkeiten, konzentrieren wir uns auf wieder auf das Wesentliche, auf die Radreise. Die Sonne zeigte sich, aber hier und schmuggelten sich einige Wolken auf den azurblauen Himmel. Leider mußte ich ab hier schon unsere Reiseroute abändern, denn Olafs vorderer Umwerfer war hinüber. Er konnte nicht mehr auf das kleinste Ritzel schalten und das würden wir in Schottland sicherlich noch oft genug benötigen. Dabei hatte er sein Rad vor dem Urlaub zur Durchsicht gegeben, er erwägt jetzt schon die Werkstatt zu wechseln. Da bin ich mit meinem Radhändler schon besser dran. Bei Fahrrad-Bauer in Gelenau hatte ich noch nie Probleme, der Service ist da hervorragend.
clearpixel.gifDoch nun zurück zum Urlaub, leider konnten wir nicht die Schleife auf der B 863 fahren, sondern radelten auf der A 82 nach Fort William. a830.jpgDie 27 km bis dahin waren in Rekordzeit gefahren, ja ich habe auch manchmal Rückenwind. In der Stadt angekommen, suchten wir einen Radladen auf und wurden auch prompt bedient. Keine Stunde später hatte mein Bruder ein neuen Umwerfer und wir konnten weiter. Ich hatte auch nach einen Radcomputer gefragt, aber VDO wurde hier nicht geführt. Fragen kann ja bekanntlich nie schaden. Um nicht auf der A 830 Richtung Isle of Skye radeln zu müssen, suchten wir nach einer Fähre, um über den Loch Linnhe zu setzten und damit auf meine geplante Strecke zu kommen. Wir hätten aber noch 2 Stunden warten müssen, also nahmen wir doch die A 830. Und der Weg war nicht so schlimm wie erwartet, der Verkehr hielt sich in Grenzen. Die Wolken über uns verschwanden auch und so waren unsere Radlerherzen beglückt. Wir hatten uns aber zu gefreut, denn einzelnen Wolken kehrten zurück und lockten auch noch mehr von ihrer Verwandtschaft hinzu. Diesem Familientreffen gesellte sich auch noch ein Bekannter hinzu, ein ordentlicher Wind beehrte uns und es begann zu nieseln. Zum ersten Mal mußten wir unsere Regensachen auspacken und uns überstreifen. Zum Glück gab es in Lochailort einen Pub. Dort standen schon 2 bepackte Reiseräder, wir stellten unsere einfach hinzu und begaben uns ins Innere. Wir grüßten höflich und setzten uns in eine kuschlige Ecke, aber nicht bevor wir uns wie Zwiebeln gepellt hatten. Wir bestellten erst einmal Tee, aber ich hatte auch Appetit auf ein Guinness. Der Tee war mehr als willkommen, er wärmte uns erst einmal schön auf. Nach der Bestellung des Mittagessens wurde ich aber plötzlich müde, der Tee, die wenigen Schlucke Guinness und die Wärme taten ihre Arbeit. Die anderen Räder gehörten einem französischen Pärchen, die gerade beim Kartenstudium waren. Unterdessen kam unser Mittagessen und wir speisten gemütlich. So langsam wurde uns auch wieder warm und wir wollten diesen schönen Ort eigentlich gar nicht mehr verlassen, denn draußen war es kalt und feucht.
clearpixel.gifTrotzdem, es nützte alles nichts, nach einer Stunde machten wir uns auf den Weg und bestiegen unsere Räder. Inzwischen hatte der Regen auch aufgehört, hie und da lugte die Sonne auch hinter den Wolken hervor. Bei Arisaig verließen wir die A 830 und fuhren auf der Küstenstraße weiter, jetzt wieder bei herrlichem Sonnenschein. camusdarach.jpgSchöne Aussichten aufs Meer und die einsame Landstraße vor uns, so trieben wir unsere Radesel an jedem Zeltplatz vorbei. Beim letzten Zeltplatz, der in meinen Karten eingezeichnet war, stand allerdings, daß keine Zelte mehr Platz hätten. Schönes Wortspiel! Er war auf dem Grund und Boden einer Farm eingerichtet worden und ganz ansprechend. Wir fragten ein paar vorbeikommende Radler, ob in Richtung Mallaig noch Campingplätze kommen würden. Wir erhielten eine negative Antwort und beschlossen es hier zu versuchen. Bekanntlich schadet fragen ja nie. Bis wir bei der Anmeldung waren, sahen wir so viele freie Stellplätze, daß wir jetzt sicher waren, hier unsere mobile Behausung aufstellen zu dürfen und unser müdes Haupt zur Nachtruhe betten würden. So kam es dann auch. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen aus, bauten auf und duschten. Da es hier auch Waschmaschine und Trockner gab, reinigten wir noch unsere Sachen. Nun widmeten wir uns den kulinarischen Genüssen, natürlich in Form von Nudeln Bologneser Art und Salat. Als wir beim Essen saßen, zeigte sich am Himmel ein toller Sonnenuntergang. Ich schnappte mein Kamera und eilte zu einem guten Standplatz. So verging eine ganze Weile und als ich zurückkehrte, hatte ich nicht nur einige tolle Schnappschüsse, sondern mein Essen war auch kalt geworden. Zum Glück hatte ich nicht mehr viel Hunger und ein Guinness würde mich vollends sättigen. Im Dunkeln mußten wir dann das Geschirr abwaschen. Nachdem das Bier ausgetrunken und die Wäsche aus dem Trockner geholt war, legten wir uns zur Ruhe.

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