Um 7:00 Uhr waren wir munter. Der Himmel zeigte sich bewölkt und es war recht kalt. Nach unserem Frühstück, dem Aufwasch
und dem Einpacken aller Sachen stand die Uhr auf 9:30 Uhr. Jetzt ging es los und gleich nach dem ersten Anstieg war uns so
warm, daß wir unsere kurzen Sachen anziehen mußten. Die Sonne lugte jetzt auch hinter den Wolken hervor und sofort erwärmte
sich die Luft. Leider wanderten immer wieder Wolken vor die Sonne und dann wurde es unangenehm kühl. So griffen wir wieder
zu den langen Radsachen. Das Spielchen vollzog sich heute mehrere Male. So wurde es niemals langweilig.
Es rollte sich angenehm am Ufer des Loch Fyne,
doch immer wieder tauchten kurze, steile Anstiege auf, die uns ins Schwitzen brachten. So langsam war es dann auch Mittag
geworden und bei uns machte sich im Magen ein Hungergefühl breit. In Lochgilphead suchten wir dann einen Tearoom auf. Dort
wurden wir mit Tee und Sandwiches aufs Beste versorgt und zum Nachtisch leisteten Stephan und ich uns noch einen
Schokoladenkuchen. Frisch gestärkt rollten wir jetzt nach Norden, unserem Ziel Oban, entgegen. Auch hier beglückten uns
wieder knackige Anstiege. Auf einem der Berge warteten wir auf Olaf und er hatte arge Probleme mit seinem Knie. Er meinte,
wir müßten wahrscheinlich den nächsten Zeltplatz nehmen, er hatte Bedenken, ob er es bis Oban noch schaffen würde. Doch seine
Befürchtungen waren unbegründet. Wir hatten jetzt wunderschöne Aussichten. Wir sahen Wolkenberge, das Meer, vorgelagerte
Inseln und ab und zu ein Castle. Ohne den Wolken würde diesem Szenario etwas Wichtiges fehlen.
Ungefähr 5 km vor Oban rasteten wir
noch einmal. Unser erster Weg führte uns in das Tourist-Office. Dort wollten wir den Weg zum Zeltplatz erfragen und nach den
Fähren zu den Inseln. Ich hatte ja vor, nach Fiona zu schippern und dort das Kloster zu besichtigen. Doch eine
Direktverbindung gab es nicht und über Mull würde es zu lange dauern. Also wurde der Besuch von Fiona auf den nächsten
Schottlandurlaub verschoben, dann werden auch die anderen Inseln besucht. Also machten wir uns auf unsere Felgen und trollten
uns auf den Zeltplatz. Der lag noch gut 3 km außerhalb der Stadtgrenzen und natürlich auf dem höchsten Punkt. Nachdem wir uns
einen Stellplatz ausgesucht und die Zelte aufgestellt hatten, mußten Stephan und ich noch einmal zurück in die Stadt. Unsere
Nahrungsmittelvoräte waren ziemlich am Nullpunkt angekommen. Ohne Gepäck war der Weg auch gar kein Problem, nur der Himmel
bewölkte sich immer mehr und dementsprechend hatten wir auch Gegenwind. Zuallererst mußte ich noch die Benzinflasche auffüllen
und danach schwelgten wir im Kaufrausch. Auf dem Zeltplatz angekommen begann ich mit der Zubereitung des Abendbrotes. Heute
sollte es Hackfleisch mit Paprika, Zwiebel und Pilzen geben. Dazu wollten wir gemischten Salat mit Honig-Senfsoße essen. Als
wir uns zum Essen niedergelassen hatten, fing es an zu regnen. Deshalb flüchteten wir mit unserem Essen ins Zelt. Das gab ein
ordentliches Durcheinander. Zum Schluß hatten wir uns doch einsortiert und genossen das Menü. Bis zum Dunkelwerden spielten
wir noch Karten und schliefen dann ein.
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