Wie meistens wurde ich gegen 8:00 Uhr munter und erledigte meine Morgentoilette. Danach genoß ich eine
Weile die grandiose Umgebung am Seeufer. Als wir beim Frühstück saßen, tauchte wieder der Ranger auf und wünschte uns einen
guten Morgen. Den hatten wir auch, nur ziemlich kalt war es und daß sollte es auch den ganzen Tag über bleiben. Trotz
Sonnenschein wurde es nicht sehr warm, es lag vielleicht am starken Wind, der den Tag über wehte. Ich brauche wahrscheinlich
nicht zu sagen in welche Richtung er wehte. Somit wurde der Tag auch ziemlich anstrengend. Jetzt tauchte eine Furt auf, da
das Flüsschen nicht sehr gefährlich oder gar tief aus sah, fuhr ich einfach los. Doch in der Mitte mußte ich stoppen, zum
Glück war da ein Stück trockener Boden und ich konnte mich dahin retten. Dort zog ich Schuhe und Socken aus und watete die
andere Hälfte durch das Gewässer. Frank und Udo machten sich nicht die Mühe, Sie liefen einfach durch den Bach. Da wir an
Fotos nicht gedacht hatten, erklärte Udo sich bereit noch einmal für ein Fotoschooting durchs Wasser zu laufen. Weiter führte
uns der Weg leicht bergauf, aber immer gegen den Wind. Am höchsten Punkt der Strecke pausierten wir und jetzt kam uns
schnaufend ein Radler entgegen. Der Slowake wollte bis zum Milford Sound radeln. Jetzt lag ein schöne Abfahrt vor uns und die
genoß ich auch, nach der ganzen Strampelei. Wir kamen auch an den beiden Kanadiern vorbei, der Slowake uns angekündigt hatte.
Leider kam es zu keinen Gespräch zwischen uns. An der nächsten Furt wartete eine weitere Begegnung mit zwei Reiseradlern auf
uns. Der eine war ein kanadischer Rentner. Auf die Frage, woher ich käme, antwortete ich Dresden (denn wo Auerbach im
Erzgebirge liegt, weiß ja eh kaum einer) und er meinte darauf, daß er dort vor kurzem durchgeradelt wäre. So klein ist die
Welt. Der andere Zeitgenosse war ein Schweizer und ziemlich sauer. Er schleppte die Taschen einzeln durch den Fluß und fluchte
fürchterlich, als ich dann noch erwähnte, die zweite Furt wäre noch tiefer, verfinsterte sich sein schon verkniffenes Gesicht
noch mehr. Als Zaungast bei dieser Aktion wartete ein Jeep, wahrscheinlich wollten sich die Insassen daran vergnügen, wie sich
ein paar verrückte Radler durch den Fluß quälten. Die nächsten Kilometer waren von Nieselregen geprägt. Die letzten 5 km bis
zum Anleger an der Walter Peak Station legten wir im Eiltempo zurück. Die TSS "Ernslaw" lag am Anleger und wir fuhren darauf
und danach legte sie auch ab. Udo kaufte für uns Karten und danach holten wir uns eine heiße Schokolade. Na gut, wir gönnten
uns auch ein Stück Schokoladenkuchen.
In Queenstown angekommen, begaben wir uns zum
Büro von Air New Zealand, um die die Tickets umschreiben zu können. Aber sie hatten noch Weinachtsferien und machten erst
morgen wieder auf. Also mußten wir heute hier bleiben. So suchten wir einen Zeltplatz. Danach kauften wir ein. Da am Zeltplatz
ein Grill war, gönnten wir uns heute Steaks und dazu Kartoffeln und Salat.
Nach dem Einkauf duschten wir und legten uns
ein Runde aufs Ohr. Ich unterhielt mich mit einem Engländer, der den Weg vor sich hatte, den wir in den letzten Tagen hinter
uns gebracht hatten. Da wir jetzt noch Lust und Zeit hatten gingen wir in die Stadt. Viel zu bieten hatte sie für meinen
Geschmack nicht, aber in einen Irish Pub auf 2 oder 3 Guinness konnten wir uns setzen und sogar relativ gute Musik hören.
An den Zelten angekommen, waren wir rechtschaffend müde und legten uns in die Zelte und schliefen ein.
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