Bevor wir heute vom Zeltplatz fortkamen, unterhielten wir uns noch mit unserem Nachbarn, einen Franzosen
der mit dem Rad unterwegs war und für andere kochte und somit Geld für eine Waisenhaus in Christchurch sammelte.
Die ersten 33 km bis zur Abzweigung zu den
Mavora Lakes ließen sich leicht und locker radeln. Es war auch wunderschönes Wetter und so machte das Radfahren einen
Riesenspaß. Jetzt begann die Gravelroad, die ließ sich aber sehr gut fahren. Ab und zu hielten wir an, denn Frank mußte seine
Tasche befestigen. Eine Seite sprang immer wieder auf und er beendete das Drama, indem er 2 Spanngurte fest herumschlang und
verzurrte. Danach hatte ich einen Loch im Hinterrad, ein Stachel war so dreist, sich durch den Mantel in den Schlauch zu
bohren und somit zu einem kompletten Luftverlust am Hinterrad zu führen. Nachdem der Übeltäter entfernt und das Loch geflickt
war, fotografierte ich noch ein wenig. Um eine andere Perspektive zu bekommen, legte ich mich auf die Straße und drückte ab.
Mir jedenfalls gefielen diese Fotos ziemlich gut. Danach trollten wir uns weiter, unterwegs begegneten uns kaum Autos,
aber mit dem einen oder anderen Radreisenden konnten wir ein Schwätzchen führen. Damit wurden alle Radlerträume wahr,
zumindestens viele. Da wir doch sehr viel Zeit eingebüßt hatten, änderten wir unsere Pläne und beschlossen heute nicht mehr
bis zur Walter Peak Station zu fahren. Stattdessen wollten wir am Mavora Lake zelten. Im nachhinein stellte sich das als die
beste Idee der ganzen Radtour heraus, für mein Empfinden jedenfalls.
Wir fuhren ein ganzes Stück am See entlang, um
den besten Platz zum Zelten zu finden. Zu Schluß kehrten wir doch zum Beginn des Sees zurück, bezahlten jeder unsere 5 NZ$ und
bauten unsere Zelte auf. Dann strolchten wir am Ufer umher und ich wagte ein Bad im See. Lange war ich nicht drin, aber
sauber, denn Duschen gab es hier ja nicht. Als wir bei der Zubereitung unseres Abendbrotes waren, tauchte ein Ranger auf um
die Gelder einzusammeln, welche die ehrlichen Urlauber für ihre Übernachtung in die Box gelegt hatten. Eine ganze Weile
unterhielten wir uns noch mit ihm, denn waren wir allein und aßen, tranken unseren Tee. Nach einem solchen Tag fiel es mir
ziemlich schwer, einfach so einzuschlafen. Es war mit Abstand der schönste Tag seit langem, er ließ sich nur vergleichen mit
einigen Tagen in Irland 1999.
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