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Sonnabend, der
19.12.2004

Geraldine - Fairlie

Tagesetappe: 45 km

Gesamtkilometerzahl: 240 km

neuseeländische Flagge

Wie eigentlich immer stand ich um 8:00 Uhr auf und erledigte meine Morgentoilette. Wiederum nahmen wir ein sehr gutes Frühstück zu uns und verpackten dann alles und beluden die Räder. So langsam kam auch unsere Routine zurück und relativ früh konnten wir den Zeltplatz verlassen. Vorher hielten wir noch ein Schwätzchen mit einem Radler aus Neuseeland. Die ersten Kilometer ging es eben dahin, die Sonne schien zwar, aber trotzdem war es recht kühl. So war die richtige Wahl der Kleidung gar nicht so einfach. So wechselten wir ab und zu zwischen kurzen und langen Sachen. In den Kurzen froren wir schnell und in den Langen schwitzten wir. Aber so lange wir nur solche Probleme hatten, waren wir die glücklichsten Menschen der Welt. Jetzt wurde die Landschaft hügelig und am Horizont tauchten Berge auf. Wir machten jetzt öfters einen Fotostopp und das dauerte natürlich. Da ich in Seoul noch ein Stativ erstanden hatte und mit meinem Zoomobjektiv die Landschaft auch schön heranholen konnte, machte das auch richtig Spaß. Ob Udo und Frank davon begeistert waren, wage ich nicht zu beurteilen. Der neuseeländische Radler holte uns an einem solchen Fotostopp ein. Er fragte nach meiner Ausrüstung und welche Filter ich verwenden würde. Dann radelte er weiter, aber nicht lange danach fotografierte er und wir rollten vorbei. So begegneten wir uns noch mehrmals an diesem Tage.
erster.JPGFrank hatte nun einige Probleme mit seinem rechten Knie und wir änderten unseren Plan. Da heute der Weg bis zum Lake Tekapo nicht zu bewältigen war, hieß das Etappenziel Fairlie. Vor Fairlie lag aber noch einen sehr schöner Berg. Dieser Berg barg aber noch eine Überraschung für mich. Ich sollte zum allerersten Mal und mit fast 100 % Sicherheit auch das letzte Mal vor Udo und Frank am Gipfel eines Berges stehen und auf die zwei Radler warten. Bei Frank war die Erklärung leicht, sein Knie machte arge Probleme, aber warum Udo hinter mir und sogar hinter Frank den Gipfel erreichte, ist mir bis heute schleierhaft. Obwohl ich absolut kein Kilometerschinder und auch kein Sammler von Höhenmetern bin, bereitete es mir trotzdem ein diebisches Vergnügen einmal der Erste zu sein, wenigstens einmal, auch wenn absolut keine Chancengleichheit herrschte. Ich hoffe, ihr gönnt mir diese kleine Freude. Da es hier auch ein Restaurant gab, beschlossen wir eine Rast einzulegen. Wir tranken etwas und nahmen ein Kleinigkeit zu uns. Der Ausblick von hier war schön und so blieben wir länger als nötig. Aber das sind die Augenblicke, die den Urlaub ausmachen. Nun folgte eine rasante Abfahrt, die uns bis nach Fairlie führen sollte. Hier allerdings war wie immer der Letzte, das wird sich aber auch nie ändern. Der Unfall vor Jachimov hat mich vorsichtig gemacht. Der Zeltplatz war nicht zu verfehlen, da er an der Straße lag. Nachdem wir unsere Zelte aufgestellt hatten, begaben sich Frank und ich auf Proviantenjagt. Leider war in diesem kleinen Örtchen kein Laden geöffnet, so mußten wir uns im Laden in einer Tankstelle eindecken. Aber dort fanden wir alles, was wir benötigten.
Da wir heute den 4. Advent feiern konnten, gab es Kaffee (für mich Tee) und Cookies. Stollen konnten wir ja schlecht mitbringen aus Deutschland. Ober a Rachermann'l wor in Franks Toschen un Racherkerzel'n hom mer ja immer meet. Für alle den der Sinn dieses Satzes verborgen bleibt, kommt hier die Übersetzung: Aber ein Räuchermännchen war in Franks Taschen und Räucherkerzen haben wir ja immer mit. Ja, diese schöne erzgebirgische Tradtition nehmen wir gern mit auf Reisen. Da auch der Radler aus Neuseeland hier sein Domizil aufgeschlagen hatte, unterhielten wir uns eine ganze Weile. Er begutachtete unser Karten, da wir unsere Route weiter planten. Er gab uns den guten Tip, vom Lake Tekapo bis zum Lake Pukaki die Straße am Kanal entlang zu radeln, doch dazu kommen wir später noch. Jetzt erst duschten wir und danach gönnten wir uns ein wenig Ruhe. Ich schrieb am Tagebuch und las ein wenig. Viel mehr gibt von diesem Tag nicht zu berichten, es gab das Übliche zum Abendbrot:ETW mit Tomatensoße und Salat. Auch machten wir uns wieder heiße Zitrone, obwohl die Grippe weg war, man kann ja nicht vorsichtig genug sein.

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