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Freitag, der
17.12.2004

Christchurch - Rakaia Gorge

Tagesetappe: 105 km

Gesamtkilometerzahl: 110 km

neuseeländische Flagge

zelt.jpgTrotzdem wir gestern total kaputt waren, standen wir schon gegen 7:00 Uhr auf. Aber wir hatten gut geschlafen und mein Schnarchen hatte auch keinen gestört. So duschten wir erst einmal und frühstückten. Jetzt erzählten Udo und Frank auch von ihrem gestrigen Einkauf. An der Kasse merkten die beiden, daß keiner neuseeländische Dollar einstecken hatte, sondern Frank nur amerikanische Dollar. Sie konnten die Dame an der Kasse überreden, diese anzunehmen, mit dem Versprechen morgen wieder zu kommen und in neuseeländischen Dollar zu zahlen. Das wollten wir nun in die Tat umsetzen. Doch die Kassiererin von gestern Abend war noch nicht da, so machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Zu unserem Glück war das verloren gegangene Gepäckstück endlich eingetroffen und Udo konnte es in Empfang nehmen. So konnten wir heute doch noch losradeln, aber erst nachdem wir im Supermarkt alles geregelt hatten. Frank erhielt sogar noch 10 NZ$ zurück, nachdem durch mehrere Telefonate der Wechselkurs geklärt und mit dem Kassenzettel verglichen wurde.
Auf dem Zeltplatz zurück, begannen wir sofort unsere Zelt(e) abzubrechen und die treuen Drahtesel zu bepacken. So konnten wir noch vor dem Mittag den Zeltplatz verlassen und uns auf den Weg nach Süden machen. Endlich wieder unterwegs. Wir begannen unseren Weg auf der 1, noch in Christchurch begann es zu regnen und wir holten unserer Regensachen hervor und verkleideten uns. Das Spielchen wiederholte sich heute noch mehrmals, aber am späten Nachmittag hatten wir dann blauen Himmel und eine strahlende Sonne über uns. Von der 1 wechselten wir auf die 73 die Richtung Osten zum Arthur's Pass führte. Nach einiger Zeit wanden wir uns wieder nach Süden und nahmen die 77 unter unsere Räder. Ich mußte jetzt immer wieder mal eine Pause einlegen, weil ich total am Ende war. Es war aber kein Hungerast, denn wir hatten gegessen und ich zudem Traubenzucker zu mir genommen. Ich konnte diese Mattigkeit absolut nicht erklären und schob sie auf die Nachwirkungen des Fluges. In keinem der kleinen Örtchen, durch die wir radelten, war ein Laden zu sehen. Doch wir brauchten ja noch Nahrungsmittel. Zum Abendbrot konnten wir ja etwas essen gehen, aber zum Frühstück brauchten wir noch Brot. Über Darfield, Glenntunnel und Windwhistle führte uns der Weg mit einem angenehmen auf und ab und so langsam siegte die Sonne über die Wolken und der Himmel zeigte sich größtenteils azurblau. Auch regte sich kaum ein Lüftchen, was der geneigte Leser ja sicherlich weiß, bei mir eher eine Seltenheit ist und bot uns somit ideale Bedingungen für eine Radfahrt.rikaia.jpg Aber immer wieder mußte ich eine Pause einlegen und meine Mitreisenden auf mich warten. Irgendwann nach Windwhistle hielten die beiden zum Fotografieren an und ich rollte weiter, da ich ja sowieso wieder eingeholt werden würde. Nun sah ich links von der Straße einen Fluß , der Rakaia. Ich strampelte bis zur Brücke, die den Fluss überquerte und sah einen Zeltplatz, meine Rettung, denn ich konnte nicht weiter. Für den heutigen Tag war ich komplett erledigt. Doch der Ausblick auf den Fluss von der Brücke aus entschädigte für alle Anstrengungen, die dieser Tag gebracht hatte. Mir taten sich im wahrsten Sinne des Wortes Postkartenmotive auf und beim späteren Kauf solcher, tauchten dabei tatsächlich die mir bekannten und fotografierten Landschaften der Rakaia Gorge auf. Jetzt mußte der neue Fotoapparat, Canon EOS 300D, zeigen was er konnte. Und ich muß sagen die Ergebnisse waren mehr als zufriedenstellend und ich bin ja ein Laie im Bereich der Fotografie. Jetzt kamen auch Udo und Frank. Nachdem die beiden auch die obligatorischen Fotos geschossen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Zeltplatz. Er lag wunderschön am Ufer des Rakaia, hatte aber keine Duschen und auch nur ein Klo und Waschbecken. Da an diesem Abend alle kaputt waren und keinen weiteren Meter auf dem Fahrrad zubringen wollten, bezahlten wir die geringe Gebühr und bekamen einen schönen windgeschützten Stellplatz für unsere mobilen Behausungen zugeteilt.
Nach dem gemütlichen Zeltaufbau wanderten wir erst einmal zum Fluß und genossen die herrliche Landschaft, aber irgendwann bekamen wir Hunger und da der Zeltplatzwart uns die Mount Hutt Lodge empfohlen hatte, wollten wir auch dort unser Abendessen einnehmen, denn hier gab es keine Küche. Langsam verschwand die Sonne aus unserem Blickfeld und es wurde recht kalt. Jetzt hatte natürlich keiner so richtig Lust, sich mit kaltem Wasser an dem Waschbecken zu waschen. Doch unser Geruchssinn siegte über unsere Scheu vor dem kalten Nass. Als wir alle drei wieder in einen halbwegs zivilisierten Zustand versetzt waren, trotteten wir los zur Lodge, natürlich fing es auch noch an zu regnen, aber es störte uns nicht weiter. Die Aussicht auf ein warmes Essen und ein kaltes neuseeländisches Bier ließ uns die Widrigkeiten des Wetters vergessen. Wir bekamen ein wunderbares warmes Essen, Udo und Frank Steak und ich Hühnchen, und auch ein oder zwei kalte Montheith's Black. Beim Bezahlen fragten wir nach einem Brot, da wir ja unterwegs keines kaufen konnten, und erhielten es auch. Somit war des Frühstück gerettet. Als wir die Lodge verlassen wollten, mußten wir durch eine Gruppe von australischen Touristen hindurch, welche hier Urlaub zu Pferde machten. Die leicht angesäuselten Damen nahmen uns in Beschlag und so bestellten wir noch ein Bier und unterhielten uns noch eine ganze Weile. Der anstrengende Tag machte sich jetzt bemerkbar, wir sagten Lebewohl und begaben uns zurück zum Zeltplatz. Dort angekommen, legten wir uns nieder und schliefen auch sofort ein. Ich muß sagen, diese Radreise hatte sehr schön begonnen und ich hoffte sie würde noch besser werden.

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