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Montag, der
23.12.2002

Lower Hutt - Auckland

Tagesetappe: zirka 20 km

Gesamtkilometerzahl: zirka 506 km

neuseeländische Flagge

Da meine Fähre erst 14:30 Uhr auslief, hatte ich viel Zeit. Die nahm ich mir auch bei den allmorgendlichen Tätigkeiten. So verließ ich den Zeltplatz erst nach 10:00 Uhr und radelte nach Wellington. Auf den wenigen Kilometern bis nach Wellington trat das ein, was ich die letzten Tage über verdrängt hatte. Meine Schulter, das rechte Knie und auch die Hämorrhiden schmerzten. Jetzt stand ich am Hafen, sah zur Fähre hinüber und überlegte. Sehr schweren Herzens fällte ich meine Entscheidung. Da mit den Schmerzen Radfahren kaum noch möglich war, Wandern auch ausfiel, beschloß ich hier und heute den Urlaub abzubrechen und nach Hause zu fliegen. Sch..! Aber meine Gesundheit ist mir wichtiger, als diesen Urlaub unter allen Umständen zu Ende zu bringen. Also zum Bahnhof geradelt, dort gefragt ob und wann ein Zug nach Auckland abfuhr. Da jeden Tag einer 19:00 Uhr nach Auckland fährt, fragte ob ich mein Fährticket gegen ein Zugticket tauschen könnte. Konnte ich, da es die gleiche Betreibergesellschaft war. Jetzt suchte ich ein Reisebüro um mein Flugkticket umschreiben zu lassen. Ich hatte Glück im Unglück am 24.12. war ein ein Platz frei. Für 15 NZ$ wurde mein Ticket umgeschrieben.
Mit Tränen in den Augen sah ich mir die Abfahrt der Fähre an und verschwand dann von dort. Mit meinem Rad kämpfte ich mich durch die Innestadt. Eine ganze Weile ließ ich mich in einem Starbucks nieder und besah mir den Trubel. Gegen 16:00 Uhr ließ ich mich dann im letzten Irish Pub Wellingtons nieder. Dort wollte ich zu Abend essen, denn der Zug fuhr schließlich 12 Stunden. Nachdem ich gegessen hatte und in Ruhe noch ein Guinness trinken wollte, fragten mich ein paar Leute ob sie die Stühle von meinem Tisch entführen könnten. Da ich allein war, hatte ich nichts dagegen. Da an den Tisch immer mehr Leute strömten, fragten sie, ob ich nicht mit meinem Tisch an den ihrigen heranrücken würde. Nicht lange nachgedacht und mitgemacht. Es waren Angestellte vom Ministerium für Maori-Angelegenheiten. Sie hatten ihren letzten Arbeitstag hinter sich gebracht und feierten jetzt gemeinsam etwas Weihnachten. Sofort entspann sich ein interessantes Gespräch und es war sehr schade, daß ich 18:00 Uhr auf Wiedersehen sagen mußte, wenn ich den Zug nicht verpassen wollte.
Am Bahnhof zog ich mich um und bestieg den Zug, jetzt war es entgültig, der Urlaub war zu Ende. Pünktlich verließ der Zug den Bahnhof und als es dann dunkel wurde schlief ich ein, das sanfte Schaukeln meines Gefährtes tat das Seinige dazu.

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