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Donnerstag, der
19.12.2002

Golden Springs - Turangi

Tagesetappe: 95 km

Gesamtkilometerzahl: 411 km

neuseeländische Flagge

Nach dem Aufstehen gab Kees Entwarnung, ich hätte beim Schlafen nicht gestört. Nach unserem gemeinsamen Frühstück und dem Zusammenpacken, alle Sachen waren wieder trocken geworden, verließen wir Golden Springs. Wiederum fuhren wir auf der SH 5, aber bei nächster Gelegenheit wichen wir wieder auf eine Nebenstraße auf. Heute war einmal mehr ein herrlicher Tag, die Sonne schien und es war kaum ein Windhauch zu spüren. Also richtig schönes Fahrradwetter. Wir radelten an einem Geothermalkraftwerk vorbei, das hätte ich mir gern von innen angesehen. Unterwegs überholte uns ein Gruppe neuseeländischer Radler, mit denen wir uns, während wir so dahinglitten, unterhielten. In Taupo angekommen srief Kees das Cycle World an, wo er seine neue Felge abholen wollte. Da diese noch nicht eingetroffen war, mußte er wohl oder übel noch zwei Tage hier zubringen. Ich hatte beschlossen heute noch weiter zu fahren, denn es war kaum Mittag. Zuerst setzten wir uns in ein Cafe und aßen Kuchen und tranken Tee bzw. Kaffee. Jetzt tauchten noch drei holländische Reiseradler auf, zwei Frauen mit einem Tandem und ein Mann. Die anderen Gäste meinten scherzhaft, das Cafe sei in Händen von Radlern. Wenn man so will ein freundliche Übernahme.
lake-taupo.jpgDa ich bis Turangi noch über 50km zu fahren hatte, verabschiedete ich mich von Kees und verließ Taupo. Ich radelte auf der SH 1 am Ufer des Lake Taupo entlang. Jetzt stellte sich auch mein anderer Freund wieder ein. Ihr wißt schon wen ich meine, ja, es war der Gegenwind. Und der wehte mir sehr kräftig um die Nase. Ich mußte mir jeden Kilometer regelrecht erkämpfen. Dann kam auch noch ein netter Anstieg, ich war davon natürlich hellauf begeistert und brach in Jubelrufe aus. Wo ein Anstieg ist gibt es bekanntlich auch irgendwann eine Abfahrt. Diese konnte ich auch wieder genießen und danach war die Strecke wieder eben und das Fahren bereitete mir auch wieder Freude. Wenn da nicht die schmerzende Schulter, die Knie und auch jetzt noch die Hämorrhiden wären. Mehrmals wurde ich aus vorüberfahrenden PKW's gegrüßt, wahrscheinlich waren es deutsche Touristen. Ich war ja mit meinem Köstritzer Trikot auch nicht zu übersehen. An einer Tankstelle rastete ich erst einmal und versorgte mich mit Getränken, da meine so ziemlich zur Neige gegangen waren. Bevor ich nach Turangi kam hatte ich noch eine sehr unschöne Begegnung. In einer leichten Linkskurve überholte mich ein Trupp Motorradfahrer. Als der Letzte an mir vorbei fuhr trat er mit dem Fuß nach meinem Bike. Er traf zu meinem Glück nicht oder wollte es vielleicht auch nicht. Aber trotzdem war ich so erschrocken, daß ich erst einmal anhalten mußte. So ein Verhalten ist mir in all meinen Radreisen und auch beim Radfahren in meiner heimatlichen Umgebung noch nicht untergekommen. Den Schock mußte ich erst einmal verdauen und erst nach einer ganzen Weile konnte ich meine Fahrt fortsetzten. Das sollte aber auch der einzige negative Vorfall in Neuseeland bleiben.
Die Stadt Turangi war jetzt schell erreicht. Jetzt hatte ich ein weiteres Problem, ich brauchte ein Salbe für die Hämorrhiden. Eine Apotheke war schnell im Einkaufszentrum gefunden. Aber wie sollte ich mein Anliegen erklären. Das Problem löste sich schnell in Luft auf, der Apotheker konnte sich etwas aus meinen Ausführungen entnehmen, entschuldigte sich kurz und kam mit einer Zeichnung zurück, auf der ein Mensch skizziert war. Anhand der Skizze waren meine Problemzonen rasch lokalisiert und das entsprechende Medikament hervorgezaubert. In Turangi konnte ich zwischen drei Zeltplätzen wählen, aber erst der Letzte sagte mir zu und ich checkte ein. Der Zeltplatzwart wollte mir auch gleich eine Tageswanderung zum Mount Tongariro am nächsten Tag verkaufen. Leider konnte ich das nicht machen, da die Schmerzen in meinen Knien das nicht zuließen. Nachdem ich das Zelt getrocknet hatte, es war auf der Fahrt nach Golden Springs feucht geworden, baute ich es auf und duschte. Jetzt setzte ich mich an den Computer des Zeltplatzes, checkte meine e-Mails und versandte einige. Als ich zurück zum Zelt kam stand dort ein Flying-Kiwi-Bus mit deutschen Touristen. Dies machten eine geführte Radtour ohne Gepäck mit Busfahrten zwischen ihren Teilstücken. Nach ein paar Gesprächen mit den jungen Leuten, sie bauten ihre Zelte auf und bereiteten ihr Abendbrot zu, beschloss ich in die Stadt zu gehen und dort zu Abend zu speisen. Ich gönnte mir ein Steak, ein Dessert und zwei Schwarzbier. Danach wanderte ich zurück zum Campingplatz, der Aufenthaltsraum war mit den Jugendlichen vom Flying-Kiwi-Bus besetzt und es ging recht laut zu. Auf solcherart Unterhaltung hatte ich heute keine Lust und so verzog ich mich in meinen Schlafsack. Gegen 21:30 Uhr schlief ich dann friedlich ein und hoffte das die Salben, die ich heute aufgetragen hatte, meine Leiden lindern würde.

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