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Dienstag, der
16.12.2002

Rotorua

Tagesetappe: 22 km

Gesamtkilometerzahl: 255 km

neuseeländische Flagge

Trotz des anstrengenden Vortages erwachte ich schon um 7:00 Uhr. Als ich mich aus meinem Zelt geschält hatte, fiel mir auf, daß ich der einzige war, der schon munter in der Gegend umhersprang. So begann ich den Tag mit einer geruhsamen Dusche. Danach frühstückte ich wiederum auf der Bank, welche neben meinem Zelt stand. Als ich mein Frühstück fast beendet hatte, wurden auch nach und nach die anderen Camper munter und so belebte sich der Zeltplatz zusehends.
Da ich auch ein Hangi-Essen erleben wollte, begab ich mich zur Rezeption und fragte dort nach. Für den heutigen Abend konnte ich ein solches buchen, wobei man vom Zeltplatz abgeholt und auch zurückgebracht wird. Da überlegte ich nicht lang und kaufte ein Ticket für 70 NZ$. Jetzt hatte ich bis 18:00 Uhr Zeit und nahm mein Rad und preschte los. Nach wenigen Kilometern merkte ich, daß ich ohne Helm unterwegs war. Also drehte ich um und holte ihn mir. Als erstes fuhr ich am Bath-House vorbei und bewunderte die Architektur. Danach begab ich mich zum Te Whakarewarewa, kurz genannt Whaka. Das ist Rotoruas größtes und bekanntestes Thermalgebiet und gleichzeitig eine bedeutende Stätte zur Pflege der Tradition und Kultur der Maoris. Da das Whaka am südlichen Stadtrand liegt hatte ich noch ein paar Kilometer zu radeln. Dort angekommen kaufte ich mir ein Eintrittskarte und von den freundlichen Maori-Wachleuten einen Extra-Platz für mein Rad zugewiesen. Da erst um 14:00 Uhr das Maori-Konzert mit den obligatorischen Ritualen stattfand, konnte ich in Ruhe die Geysirlandschaft anschauen. Wir fuhren mit einem Zug auf einer vorgeschriebenen Route an manch einem Geysir vorbei. Doch dann stieg ich aus, denn den Ausbruch des Pohutu wollte ich mir nicht entgehen lassen. So warteten wir auf und an der Brücke auf den großen Augenblick. Ein japanisches Pärchen bat mich sie zu fotografieren. Ich tat dies mit Freude und bat sie auch ein Foto von mir und dem Geysir zu machen. So kommt es, daß ich vor dem Pohutu stehend, auf Zelluloid gebannt bin.
pohutu.jpgDer Anblick eines Geysirs ist schon beindruckend und in ganz Rotorua ist die vulkanische Aktivität zu spüren. Uberall sieht man Wolken aus der Erde aufsteigen. Der Geruch ist gar nicht so schlimm, ich selber ihn habe nach wenigen Stunden überhaupt nicht mehr wahrgenommen. Doch zurück zum Whaka, nach dem Ausbruch wanderte ich weiter durch des Gebiet. Ich schaute mir auch noch die Kiwis im Kiwi-House an. Denn in freier Wildbahn werde ich die nachaktiven Tiere wohl nicht zu sehen bekommen. Kurz vor 14:00 Uhr fand ich mich am Versammlungshaus ein und pünktlich begannen die Maoris mit der Begrüßungszeremonie. Ein männlicher Tourist wurde ausgewählt uns zu vertreten. Die Maori-Dame, die durch das Programm führte, erklärte uns und unserem "Führer" alle Schritte. Nachdem das Begrüßungsritual beendet war, begaben wir uns alle in das Versammlungshaus, daß auch jetzt noch für Versammlungen des Maori-Stammes benutzt wird und ein heiliger Ort ist. Wir zogen unsere Schuhe aus und betraten barfuß die Halle. Alles war mit feinsten Schnitzereien von Kunsthandwerkern verziert. Das Konzert war sehr schön, bloß an dem Fotografierrummel mit den Maoris beteiligte ich mich nicht. Danach schaute ich den Maori-Schnitzern noch bei ihrer Arbeit zu, was mich als Erzgebirger ja besonders interessiert. Zum Abschluß kaufte ich meiner Nichte noch eine Anhänger aus Jade, ich hatte ja versprochen etwas besonderes für jeden mitzubringen.
Gegen 15:30 Uhr war ich dann zurück auf dem Campingplatz. Dort nutze ich wieder einmal den Hot-Pool zur Entspannung. Punkt 18:00 Uhr fuhr ein Bus vor und wir stiegen ein. Nachdem alle Busse vor dem Maori Zentrum eingetroffen waren und alle bezahlt hatten, fuhren unsere Busse zum Tamaki Maori-Villige. Nach der Begrüßungszeremonie, von jedem Bus wurde ein männliche Person zum Führer bestimmt, konnten wir das orginalgetreu nachgestaltete Dorf in Augenschein nehmen. Danach kam ich zum zweiten Mal am heutigen Tage in den Genuß eines Maori-Konzertes. Nach dem der Gesang verstummt und die Tänze beendet waren, begaben wir uns in das Haupthaus, in dem das Essen serviert wurde. Die Speisen werden auf heißen Steinen in der Erde gegart und hier können bis zu 1000 Personen beköstigt werden. Das Essen war sehr schmackhaft, nur die Muscheln waren nicht so meine Sache.
Zum Schluß sang noch eine Familie, die als Touristen von einer der polynesichen Insel kamen, einige ihrer Lieder. Das war ein sehr schöner Abschluß des Abends. Der Busfahrer forderte im Bus die einzelnen Vertreter der verschiedenen Nationen auf, auch Lieder aus ihrer Heimat zum Besten zu geben. Dementsprechend kurzweilig wurde die Rückfahrt. Als Resümee kann ich sagen, der Abend war sehr gelungen und äußerst unterhaltsam. Doch nun ging es zu Bett (oder sollte ich sagen in den Schlafsack), morgen würde mich mein Weg nach Taupo führen.

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