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Montag, der
16.12.2002

Huntley - Rotorua

Tagesetappe: 143 km

Gesamtkilometerzahl: 233 km

neuseeländische Flagge

Heute war ich schon um 6:30 Uhr wach, seltsam sonst war ich nie vor 8:00 Uhr aus dem Schlafsack zu bekommen. Nach der Morgentoilette frühstückte ich ausgiebig, mit der Ausstattung vom vorherigen Zeltplatz konnte sich dieser hier nicht messen, und wusch meine Sachen auf. Dann alles zusammen gepackt, das Zelt abgebaut und alles wieder aufs Fahrrad verfrachtet. Noch kurz vom Zeltplatzwart verabschiedet und auf N1 Richtung Hamilton geradelt. Vor Waingaro bin ich dann vom National Highway 1 runter und Richtung Cambridge geradelt. Über viele Nebenstraßen mit wenig Verkehr, welche aber eine ausgezeichnete Ausschilderung hatten, erreichte ich dann Cambridge. Den dortigen Zeltplatz hatte ich auch schnell gefunden. Da es aber erst 13:30 Uhr war und nur noch 57 km bis Rotorua, wollte ich doch noch weiter. Da hatte ich inzwischen schon 90 km in den Beinen.neuseeland1.jpg
Kurz nach Cambridge machte ich erst einmal Mittag in einem Rasthaus. Ich gönnte mir zwei Schinken-Käse-Sandwiches und zwei Eistee. Sofort entspann sich ein Gespräch mit einem Ehepaar am Nachbartisch. Der Großvater des Mannes war aus Stuttgart nach Neuseeland gekommen, aber deutsch würde er nicht sprechen. Das war aber kein Problem, denn auf englisch konnten wir uns ganz gut verständigen. Nachdem ich meine Pläne erläutert hatte, verabschiedeten sie sich und wünschten mir alles Gute für meine Reise.
Kurz danach schwang ich mich auch wieder auf meinen Drahtesel und gab ihm die Sporen. Jetzt kam auch der erst Anstieg und immer wenn ich dachte, ich hätte es geschafft, tauchte nach der Kurve erneut ein Höhenzug auf. Doch diese Herausforderung meisterte ich ganz gut und die mir entgegenkommenden und auch die Fahrzeuge die mich überholten, erhöhten meine Motivation durch freundlich Gesten und Aufmunterungsrufe. In Tauri fragte ich dann im Touristikbüro nach einem Zeltplatz, nach erfolglosen Anruf beim einzigen privaten Zeltplatz in der Umgebung, es ging keiner an den Apparat, beschloß ich die letzten 20 Kilometer nach Rotorua noch in Angriff zu nehmen. Es war ja auch erst kurz nach halb Vier. Hätte ich gewußt was mich erwartete, wäre ich wohl in Tauri geblieben.
Nach der Stadt begann ein Aufstieg der bis 10 km vor Rotorua andauern sollte. Zwischendurch war auch noch eine Baustelle, bei der ich aber beschloß, das Rad zu schieben. Ich wollte ja kein Verkehrshindernis darstellen. Mit einer Geschwindigkeit von maximal 10 km/h wäre ich das wohl auch gewesen. Einige Bauarbeiter und auch Bauarbeiterinnen wollten mich aufmuntern und spornten mich an. Doch zu diesem Zeitpunkt war mein Motivation so ziemlich am Nullpunkt angekommen und ich hatte auch fast kein Wasser mehr. Doch auch dieser Anstieg nahm einmal ein Ende und jetzt begann eine rasante Abfahrt , die erst in Rotorua ihre Ende fand. Dort kramte ich in meinen Unterlagen erst einmal die Adresse des Campingplatzes heraus und suchte den Weg dorthin. Das stellte sich als ziemlich problemlos heraus und ich fand den Cosy Cottage International Holiday Park fast auf Anhieb. Mir reichte es auch langsam und es war schon 18:15 Uhr. Ich war also seit 12 Stunden unterwegs. Ich erkaufte mir das Recht für 2 Nächte hier zu zelten und stillte erst einmal meinen Durst. Beim Zeltaufstellen hatte ich die Wahl zwischen geheizten und ungeheizten Stellplätzen. Das heißt ein Teil der Fläche war durch die vulkanische Aktivität, oder wahrscheinlich eher durch das aufgeheizte Wasser, welches unter der Oberfläche durch das Gelände geführt wird, erwärmt. Ich entschied mich aber für den ungeheizten Teil, denn warm war es ja so schon genug.
Nach dem Aufbau meiner Nobelherberge fuhr ich noch einmal in die Stadt um Lebensmittel einzukaufen. Ein Laden war schnell gefunden und alles Notwendige landete in meinem Korb. In der Nachbarschaft konnte ich auch noch 2 Bier für das Abendbrot holen. Auf dem Zeltplatz duschte ich als erstes und setzte mich dann an die Bank und genoß mein wohlverdientes Abendbrot. Da es hier heiße Pools gab, legte ich mich mit meinem Buch in einen solchen. Dort konnte ich mein schmerzenden Glieder entspannen. Nach anderthalb Stunden verließ ich aufgeweicht und durchgewärmt den Pool. Jetzt war ich rundum zufrieden und vollkommen erledigt, deshalb fiel ich in meinen Schlafsack und schlief sofort ein. Mit 143 km und den Anstiegen war das höchste Tagesleistung auf all meinen Radtouren bisher.

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