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Montag, der
11.07.2005

Ruciane Nida - Mikolajki

Tagesetappe: 38 km

Gesamtkilometerzahl: 600 km

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Heute stand nur eine sehr kurze Etappe an, denn ich wollte heute nur bis Mikolajki. So konnte ich mir heute auch viel Zeit nehmen. Die brauchte ich auch, denn mein Kocher streikte wieder einmal und ich verbrannte mir beinahe noch die Finger. Ein Gespräch mit meinem polnischen Zeltnachbar scheiterte an Sprachschwierigkeiten, ich konnte kein polnisch, er kein deutsch und auch kein englisch, schade.
Gegen 10:00 Uhr verließ ich den Zeltplatz und fand auch den richtigen Weg aus dem Städtchen heraus. Rechts sah ich jetzt den Beldany-See und rollte durch das Örtchen Guzianka. Weiter führte mich die Straße nach Wejsuny. Nach diesem Ort verließ ich die Hauptstraße und wand mich nach links und fuhr durch das Dorf Onufryjewo. Am Ende der Ortschaft erwartete mich wieder ein Sandweg, aber trotzdem machte es einen Heidenspaß, denn das Wetter war phantatstisch und die Landschaft einfach herrlich.waldweg.jpg Als ich an einem Zeltplatz am See vorbeifuhr, verließ gerade ein Pärchen auf Rädern ebenjenen. Der Campingplatz lag herrlich am Ufer des Beldany-Sees. Ich hielt mich nicht lange auf und folgte den Radlern. Nicht lange danach kam ich an einen zweiten Zeltplatz und dort machte ich Rast. Hier genehmigte ich mir ein Bier, den er war bewirtschaftet, und machte einige Fotos. Aber der vorherige Zeltplatz war schöner, denn das Stromaggregat störte die Ruhe mit seinem ständigem Dieselnageln.
Nach einer guten halben Stunde machte ich mich wieder auf den Weg, stellenweise mußte ich absteigen und meinen treuen Gefährten durch den Sand schieben. Aber das störte mich nicht weiter, ich hatte mich mit dem Sand abgefunden und ja auch diesen Weg herausgesucht, obwohl ich wußte, daß es ein Sandweg war. Doch die Landschaft und die Ruhe entschädigten mich genügend für die Strapazen. Irgendwann erreichte ich wieder die geteerte Hauptstraße und sah die Abzweigung nach Oppielno. Doch da ich mich nicht so für Pferde interessiere, nahm ich mir nicht die Zeit die Aufzuchtstation zu besuchen und radelte spornstreichs nach Wierzba. Dort wartete ich auf die Fähre über den See, ich nahm eine Kleinigkeit zu mir und beobachtete die Straße. Plötzlich radelten eine Menge Leute vom Ufer her die Straße entang und danach weitere in Richtung Fähre. Also bestieg ich mein Rad und strampelte zur Fähre und siehe da, das ganze Boot war voller Radler im Rentneralter. Ich rollte auf die Fähre. Die einzige junge Person war ein Mann, der sich mit dem Fährmann auf polnisch unterhielt. Die ganze Reisegruppe war aus Deutschland und fuhr tagtäglich mit dem Rad und das Gepäck wurde per Bus von Hotel zu Hotel gefahren. Das erfuhr ich von dem jungen Mann, der ihr Reiseleiter war und mit dem ich während der Überfahrt ein interessantes Gespräch führte. Er stammt aus Erfurt und hatte ein Semester in Polen studiert. Jetzt arbeitete er für ein Reisebüro und begleitete Reisegruppen durch das schöne Masuren.
Als die Fähre anlegte, verabschiedetet ich mich und fuhr los. Als ich jetzt an den ganzen Senioren vorbeiradelte, konnte ich verschiedene Reaktionen erleben. Einerseits zollten mir ein Großteil der Urlauber Respekt und auf der anderen Seite bedauerten mich einige, weil ich mich mit meinem Gepäck durch den Sand quälen mußte. Schnell ließ ich die Urlauber hinter mir und genoß wieder die Ruhe des Waldes.mikolajki.jpg Nicht lange da erreichte ich Mikolajki. Als erstes streifte ich an der Uferpromenade entlang und sucht mir ein Restaurant und nahm ein spätes Mittagessen zu mir. Als ich los wollte, setzte sich ein Pärchen an den Nebentisch. Ich erkannte sie sofort als Ostdeutsche, denn sie hatten Kletterschuhe an den Füßen. Zu DDR-Zeiten erkannte man überall im Ausland sofort einen Jugendlichen aus der DDR an seiner Fußbekleidung. Denn wir trugen entweder Kletterschuhe oder Römersandalen, zumindestens in den Kreisen in denen ich verkehrte. Also fragte ich die Beiden und tatsächlich, sie stammten aus Glauchau. So verging noch ein halbes Stündchen bei einem Plausch. Danach suchte ich einen Zeltplatz und kaufte Anschtskarten. Die Karten hatte ich schnell erstanden, doch die Zeltplatzsuche dauerte etwas länger. Zum Schluß fiel meine Entscheidung auf den Zeltplatz am Ortseingang, an dem ich heute schon vorbeigekommen war. Er erwies sich als sehr gute Wahl, preiswert und die sanitären Einrichtungen super. Nach dem Zeltaufbau unterhielt ich mich mit einem Radlerpärchen aus der Stuttgarter Ecke. Ich hatte sie schon in Wegorzewo kurz gesehen. Nach einem kleinen Schläfchen, setzte ich mich mit einem Bier zum Kartenschreiben nieder. Das dauerte schon eine ganze Weile und so wurde es langsam Abend. Ich beschloß zum Abendessen in die Stadt zu laufen und nicht meinen Kocher zu quälen. An der Promenade traf ich auch das Radlerpärchen und setzte mich zu ihnen. So verflog der Abend wie im Fluge und ich bekam auch noch ein Anruf aus der Heimat, Kerstin hatte, wie versprochen, mich angerufen. Als ich mich dann auf dem Zeltplatz zur Ruhe legen wollte, sprach mich plötzlich jemand an. Dietz hatte am Abend auch hier sein Zelt aufgeschlagen und so war nichts mit schlafen. Wir tauschten nun unsere Erlebnisse aus und das dauerte bis weit nach Mitternacht.

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