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Dienstag, der
04.06.2002

Antrim - Gortin Valley
National Forest

Tagesetappe: 88 km

Gesamtkilometerzahl: 307 km

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Am Morgen, wie spät ich aufstand, brauche ich hier wohl nicht zu erwähnen, lachte die Sonne über den ganzen Himmel. Doch nach unserem Frühstück und dem Verpacken und Verstauen aller Sachen auf unseren Rädern, sah die Sache schon ganz anders aus. Die Sonne hatte sich hinter grauen und drohend aussehenden Wolkenbergen versteckt. Wir verließen Antrim und begaben uns strampelnderweise Richtung Westen auf die A6. Schon kurz hinter der Stadt öffneten sich die vorher angesprochenen Wolken und überschütteten uns völlig grundlos mit Wasser. Das sollte sich am heutigen Tag auch groß nicht ändern. Gegen 13:00 Uhr erreichten wir Draperstown und weil es immer noch schüttete, setzten wir uns in einen Imbiß. Dort wärmten wir uns bei Suppe, Kaffee und Tee auf. Dabei konnten unsere Regensachen auch etwas trocknen. Über eine Stunde brachten wir dort zu, inzwischen hörte es sogar auf mit regnen und sogar die Sonne traute sich hinter den, immer noch grauen, Wolken hervorzulugen. Aber kaum saßen unsere Hintern auf dem Rad und unsere Beine bewegten die Räder vorwärts, schlugen die Wolken wieder zu und übergossen uns aufs Neue mit Wasser.
Über die B41 kamen wir dann auf die B47 und erreichten den Aufstieg zum Glenelly Valley. Klingt zwar seltsam, aber es war ein recht ordentlicher Anstieg. Fast oben angekommen grüßte uns ein Bauer mit einem freundlichen:"Nice weather for cycling!". Daraus entspann sich ein nettes Gespräch, aber schließlich mußten wir doch weiter. Auf das Glenelly Valley bin ich durch das Informationsmaterial des Nordirischen Fremdenverkehrsamt, bei den auch ein Prospekt über Radtouren in Nordirland dabei war, gekommen. Und es hat sich wirklich gelohnt durch dieses Tal zu fahren. Einfach fantastisch die Landschaft, aber auch nicht einfach zu fahren. Nicht nur des immer wieder heftige Schauer niedergingen, nein es ging auch ständig bergauf und bergab und das ziemlich steil. Natürlich wäre bei Sonnenschein diese Etappe doppelt so schön gewesen, aber selbst bei Regen war sie ein Highlight der diesjährigen Radtour.
Am Ende des Tales erwartete uns Plumbridge und jetzt hatte der Regen auch aufgehört. Von Plumbridge nach Gortin kam, wen wird es wundern, erst einmal ein Berg. In Gortin füllten wir erst einmal unsere Lebensmittelvorräte auf. Dann erwarteten uns für heute die letzten Kilometer bis zum Gortin Glen Forest Park und dem Gortin Glen Caravan Park. Zum Schluß hatte man sich für uns noch etwas Besonderes ausgedacht, einen Berg. Wieder einmal radelte jeder so gut er konnte und wollte, dementsprechend strampelte jeder für sich. Aber auch der längste Anstieg ist einmal zu Ende und genau dort lachte uns auch die Sonne an. Jetzt rollten wir in rasender Fahrt bergab, dem Zeltplatz entgegen. Beim Office war keine Menschenseele und der Zeltplatz auch ziemlich leer. Nur 2 Wohnanhänger. Als wir noch über unser weiteres Vorgehen berieten, kam zu uns ein Ire. Es war der Zeltplatzbesitzer und der sagte wir sollten nur ruhig unsere Zelte aufstellen, er würde später noch vorbeischauen um zu kassieren. Das ließen wir uns nicht zwei mal sagen, aber das mit dem Zelt aufstellen, gestaltete sich gar nicht so einfach. Weil es hier auch die letzten Wochen fast ständig geregnet hatte, war der Boden so mit Wasser getränkt, daß er an fast allen Stellen völlig aufgeweicht war. Nach langem Suchen fanden wir doch noch 2 geeignete Plätze und ruckzuck standen die beiden Zelte. Danach verteilten wir unsere Sachen zum Trocknen, ja die Sonne schien immer noch.
Jetzt, wo alles andere geregelt war, reinigten wir uns selber. So eine Dusche nach einem Tag auf dem Fahrrad ist einfach kaum zu übertreffen, außer vielleicht von einem Wannenbad. Nachdem wir sauber und wohlriechend zu unseren Zelten kamen um das Abendessen zu bereiten, mittlerweile zeigte die Uhr 19:00 Uhr, überfielen uns Schwärme von den kleinen Fliegen. So mußten wir mit sämtlichen Kochutensilien in den Aufenthaltsraum flüchten. Dort konnten wir ungestört unser wohlverdientes Abendessen zubereiten und auch vertilgen. Da es dort auch ein Fernsehgerät gab, schauten wir uns die Zusammenfassung der Fußball-WM an. Jetzt kam auch der Zeltplatzbetreiber zu uns und wir konnten unseren Obolus für die Übernachtung entrichten. Bis gegen 22:00 Uhr spielten wir noch etwas Karten. Danach trollten wir uns, einer nach dem anderen, ins Zelt.

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