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Donnerstag, der
27.07.2000

Murreagh - Ballyheige

Tagesetappe: 79 km

Gesamtkilometerzahl: 1055 km

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Am heutigen Morgen sah das Wetter gar nicht so schlecht aus. Als wir nach unserem Frühstück alles einpacken wollten, saß ein kleines Vögelchen im Gebüsch und beobachtete uns. Wir konnten ihn fast berühren, aber er flog nicht davon. Auch ließ er sich von unserer Geschäftigkeit gar nicht beeindrucken. Nach dem unsere Drahtesel bepackt waren, verabschiedeten wir uns von dem Vögelchen und von der Familie Weigand.
Heute wollten wir über den Conner-Pass radeln, von Ferne hatten wir den Bergrücken schon gesehen und er hatte uns Respekt eingeflößt. Aber erst einmal nach Dingle vorgearbeitet, bis dahin waren wir schön warm gefahren und der Paß konnte kommen. Die ersten 300-350 Höhenmeter waren relativ leicht absolviert. Doch dann war alles in Wolken gehüllt und wir binnen weniger Minuten total durchnäßt. Udo wurde es mit uns zu langweilig und er fuhr auf und davon. Dann sprang mir noch die Kette vom hinteren Blatt und ich hatte die Nase erst einmal voll. Also hielten wir an und Uwe rauchte erst einmal eine Zigarette, derweil legte ich die Kette auf und erholte mich etwas. Kurz vor dem Paß rollten an uns 2 junge Mädchen vorbei mit den tröstlichen Worten, es sei gleich geschafft. Jetzt kam uns auch noch Udo entgegen, dem es auf dem Aussichtspunkt zu langweilig geworden war. Oben angekommen stellten wir die Räder ab und sahen uns um. Nebel mit einer Sichtweite von zirka 50 m, das war alles was wir zu Gesicht bekamen. Das war nun wirklich sehr schade, denn die der Blick von hier soll herrlich sein. Aber das konnten wir ja nun nicht ändern. Für die Abfahrt zogen wir nun die Regensachen an und sogar unsere langen Handschuhe, denn wir froren jetzt. Die Abfahrt war wesentlich angenehmer zu fahren, als der Anstieg, obwohl wir auf der schmalen Straße unsere ganze Aufmerksamkeit brauchten. Irgendwann kamen wir auch aus der dicken Suppe heraus und sofort wurde es trockener. Irgendwo zwischen Camp und Derrymore schien die Sonne auch wieder und wir konnten die kurzen Sachen anziehen, wir rasteten gleich mit und kochten uns eine Tütensuppe.
In Tralee suchten wir eine Bank oder einen Geldautomaten. Am Seiteneingang eines Supermarktes fanden wir dann auch einen Automaten. Ich holte mir Geld, inzwischen suchte Udo nach seiner Geldbörse und fand sie nicht. Jetzt breitete sich bei Udo Panik aus. Doch Uwe beruhigte ihn erst einmal und fragte, wann er sie das letzte Mal in den Händen hatte. Udo überlegte kurz und sagte, er hätte sie früh im Zelt noch gehabt. So wurde unter den neugierigen und ungläubigen Blicken der Passanten das Zelt ausgepackt. Zu unserem Glück lag die Vielgesuchte im Innenzelt und Udo konnte auch noch Geld abheben. Die EC-Karte von Uwe wurde aus unerklärlichen Gründen schon wieder abgelehnt. Jetzt wollten wir nach Ballyheige und wir fanden auch recht schnell den richtigen Weg. Auf der R 551 kamen wir durch Adfert und dann kam auch unser Ziel schon. Am Anfang des Ortes sahen wir schon 2 Camping- oder Caravanplätze, aber wir sahen im Campingführer nach und es waren alle beide nicht der Eingetragene. Deshalb fuhren wir in Richtung Innenstadt weiter und siehe da, hier war Casey’s. Als wir allerdings einchecken wollten, mußten wir uns noch gedulden, da niemand da war. Es warteten auch schon eine Frau und ein Mann, wie sich herausstellte Deutsche, wohnhaft in Köln. Sie fragten uns, ob wir ihre 2 Mitreisenden gesehen hätten. Sie hatten heute eine Strecke von 30 km bewältigt, aber trotzdem waren die Beiden nicht mitgekommen. Nach dem Aufbau des Zeltes mußten wir erst wieder einmal einkaufen. Nach dem Duschen und dem Abendbrot gingen wir erst einmal in die Stadt und suchten einem Pub auf. Der Pub war schon gut gefüllt, aber es kamen immer mehr Leute, entsprechend lustig war es auch. Als ich mich einmal umdrehte, glaubte ich meinen Augen nicht zu trauen. Der Bartender aus Killarney stand mir gegenüber, was mich aber noch mehr überraschte war, er erkannte uns auch. Nachdem wir uns begrüßt hatten, unterhielten wir ins erst einmal. So erzählten wir ihm von unserer vor- und diesjährigen Reise, dabei zeigte er sich einigermaßen beeindruckt und wünschte uns noch alles Gute. Dann tauchten auch noch unsere Kölner auf, mit den 2 Vermissten. Wiederum kam es zu interessanten Gesprächen und so wurden es doch noch 5 Guinness und wir schliefen den Schlaf der Gerechten.

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