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Mittwoch, der
26.07.2000

Killarney - Murreagh

Tagesetappe: 86 km

Gesamtkilometerzahl: 976 km

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Als ich aufstand, war der Himmel zum ersten Mal seit der Etappe nach Riverchapel bewölkt. Da die Zelte auch noch feucht vom Tau waren, konnten wir uns Zeit nehmen bei unseren alltäglichen Morgenaufgaben. So konnten wir auch ein längeres Gespräch mit dem Ehepaar aus Aschaffenburg führen, welche auch vorgestern Abend hier angekommen waren. Wie es sich herausstellte hatten sie heute das gleich Ziel wie wir, die Halbinsel Dingle.
Die Zelte waren in der Zwischenzeit trocken geworden und die dunkelsten Wolken am Himmel hatten sich verdrückt. So packten wir die Zelte ein und machten uns auf den Weg. Aber noch innerhalb der Stadtgrenzen von Killarney mußten wir unsere Regensachen auspacken und anziehen. Der erste Regen in unserem Urlaub und dies im regnerischen Irland. Es dauerte nicht lang, dann war Niederschlag vorbei. Wir fuhren ein Stück die gleiche Strecke zurück, die wir am Montag nach Killarney genommen hatten. Nach 5 km bogen wir auf die R 563 Richtung Miltown ab. Von einer Stelle aus hatten wir einen schönen Ausblick auf den Gap of Dunloe. Uwe zeigte hinüber und meinte, dort wären sie gestern lang gefahren. Nun aber wieder zur heutigen Etappe, wir kamen durch Milltown, Castlemaine und waren auf der Dingle-Halbinsel. Bis dahin waren wir 3 mal naß und auch wieder trocken geworden, aber der unangenehm kalte Wind blies uns ständig um die Nase. Wenn das Wetter besser gewesen wäre, hätten wir bestimmt auch einen wunderschönen Blick auf die Iveragh-Halbinsel gehabt. So aber war alles wolkenverhangen und wir konnten rein gar nichts erkennen. Auf dem für heute höchsten Punkt, stand am Straßenrand ein Pub und weil uns ziemlich klamm war, tranken wir erst einmal Tee und Kaffee. Zeit genug war ja vorhanden. Danach ging es bis Dingle nur noch bergab. Auf dem Weg bis Dingle begegneten uns auch einige andere Radfahrer, sie sahen aber auch alles andere als glücklich aus, mußte wohl am Wetter liegen. Während wir durch Dingle fuhren, sahen wir uns etwas um. Für mich war Dingle, daß vor einigen Jahren noch als Geheimtip galt, nur ein weiteres überlaufenes Touristendorf.
Das interessierte uns aber nicht weiter, weil wir ja sowieso nach Murreagh wollten und zum westlichsten Zeltplatz Irlands. Bis dahin mußten wir aber noch einen ordentlichen Anstieg hinter uns bringen.Gallarus Oratory Der Zeltplatz lag gleich bei dem Gallarus Oratorium und hatte den klangvollen Namen: Teach an aragail. Uns wurde ein schönes, windstilles Plätzchen zugewiesen und die Zelte wurden aufgebaut. Wir unternahmen auch gleich eine Besichtigungstour zum Gallarus Oratory. Wir gingen durch den Giftschop und besahen uns das Oratory. Es ist schon erstaunlich, daß dieses ohne Mörtel gebaute Gebäude aus frühchristlicher Zeit auch heute noch absolut trocken ist. Zurück am Zelt erinnerten wir uns daran, daß unsere Nahrungsmittel wieder einmal zur Neige gegangen waren. Dementsprechend mußten wir uns nach einer Einkaufsmöglichkeit umsehen. Nichts wie auf die Räder und ein Einkaufstätte gesucht. Der Laden den wir fanden, war mit Abstand der Kleinste, den wir in Irland gesehen hatten. Der Verkaufsraum war keine 15 m2 groß, trotzdem erhielten wir alles Notwendige. Als wir uns auf den Rückweg machen wollten sahen wir ein Schild, welches auf einen Pub verwies. Da es vom Zeltplatz bis hierher schon gute 3 km waren und noch einmal 3 km bis zum Pub, entschlossen wir uns jetzt ein oder zwei Guinness zu genehmigen und heute Abend im Zelt zu bleiben. Bei dem kalten und nassen Wetter hatte keiner von uns Lust abends noch 12 km zu laufen. Der Pub war gemütlich und vor allem warm . Wir lümmelten uns auf ein Sofa und tranken in aller Ruhe unser Bier, es können auch 3 gewesen sein. Zurück auf dem Zeltplatz begrüßten uns die Aschaffenburger, sie waren auch gerade angekommen. Da es langsam auch auf 20 Uhr zuging, duschten wir uns und bereiteten uns ETW mit Tomatensoße zu. Da es heute zum Essen im Freien zu ungemütlich war, gingen wir ins Camper’s Kitchen. Dort waren schon die Weigands, das Ehepaar aus Aschaffenburg, beim Abendbrot und wir nahmen auch Platz. Bei einem mitgebrachten Dosenguinness und Gesprächen über alles mögliche verging die Zeit wie im Fluge. Nach 23 Uhr strebten alle ihren warmen Schlafsäcken zu.

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