Heute war ich schon um 7:45 Uhr aufgestanden und nach dem Waschen und Frühstück sind wir schon vor 10 Uhr vom Zeltplatz los gekommen. Unser heutiges Etappenziel lag etwas hinter Midelton und weil wir noch ins Whiskeymuseum wollten, mußten wir uns sputen. Am Vormittag ging es am Meer entlang und dem entsprechend auf und ab. Ab und zu mußte ich mein gutes Stück schieben. Die Landschaft der von uns ausgesuchten Strecke war sehr schön. In Dungarvon sahen wir dann auch einen Bike-Shop. In einer halben Stunde wurde Uwe’s gebrochene Speichen für 5 Pfund repariert. Danach ging es weiter Richtung Youghal, aber erst kam ein wunderschöner Anstieg, an dessen Ende wir erst einmal rasten mußten
 In Youghal ging ich erst einmal ins Tourist Office hinein, um den Camping-Guide 1999 zu holen, weil ich meinen zu Hause vergessen hatte. Dort trafen wir die Paderborner, welche wir in Kilkenny auf dem Zeltplatz kennen gelernt hatten. Nach einem kurzen Gespräch sagten wir Lebewohl und wollten los. Just in diesem Augenblick sprach uns ein Radfahrer an, ein Schotte. Den muß ich an dieser Stelle näher beschreiben. Sein Rennrad hatte 2 Packtaschen, die vor 20 Jahren hergestellt zu sein schienen. Sie wirkten ziemlich leer und hingen schlaff am Rad herab. Seine Kleidung bestand aus einer abgeschnitten Jeans und einem löchrigen T-Shirt. Im Gespräch teilte er uns mit, er wolle durch ganz Irland fahren. Er hatte dazu kein Zeitlimit, sondern der Gute mußte mit mit 600 irischen Pfund auskommen. Sein Nahrung bestand aus Brot, Käse, 2 Eis täglich und abends 3-4 Guinness. Zum Schluß sagte er noch, er hätte uns sofort als Deutsche erkannt. Als wir wissen wollten warum, sagte er nur „all that stuff”. Nur Deutsche würden mit solcher Ausrüstung in der Weltgeschichte herum fahren.
Nach dem Losfahren stellten wir fest, daß Uwe’s Gepäckträger gebrochen war. Also noch eine Pause und notdürftig repariert. Nun blieb uns keine Zeit mehr heute noch die Midelton Old Destillery zu besuchen. Also fuhren wir an der Stadt vorbei und gleich nach Carrigtohill zum Zeltplatz. Dieser lag auf einer Wiese hinter einem normalen Wohnhaus. Für 15 Pfund erhielten wir das Recht der Übernachtung und jeder eine Dusche. Die sanitären Anlagen waren sauber, aber nicht sonderlich luxuriös. Nach dem Abendbrot und den besagten Duschen, begaben wir uns in die Ortschaft um uns ein oder zwei Guinness zu gönnen. Kurz nach 24 Uhr liefen wir zurück zum Zeltplatz und hauten uns auf’s Ohr. |
