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Mittwoch, der
16.06.1999

Besichtigung Dublins

Tagesetappe: Ruhetag

Gesamtkilometerzahl: 1397 km

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Heute stand die Besichtigung Dublins auf dem Programm. Nach unseren üblichen Morgenbeschäftigungen suchten wir den Bahnhof von Shankill. Der war schnell gefunden, wir mußten ja nur einen Abzweig Richtung Meer suchen. Die Fahrt dauerte zirka eine halbe Stunde. In Dublin wollten wir zuerst das Trinity College aufsuchen. Weil die Bibliothek noch nicht geöffnet hatte, sahen wir uns eine Multimediashow über die Geschichte Dublins an, ich kann nur empfehlen sich das nicht entgehen zu lassen. Dann auf zur Old Library und ihrem wertvollsten Schatz, dem Book of Kells. Ich hatte schon gehört, daß man sich am Buch anstellen muß und nur einen kurzen Blick darauf werfen kann. Da hatten wir die Zeit gut gewählt, es war gegen 10:30 Uhr und es waren noch nicht so viele Touristen unterwegs. Wir konnten deshalb das Buch in aller Ruhe bestaunen. Es war beeindruckend, die Miniaturen waren faszinierend und die Klarheit und Leuchtkraft der Farben nach all den Jahrhunderten erstaunlich. Im ersten Stock des Gebäudes ist der Long Room. Er ist fast 65m lang und beherbergt rund 200.000 der ältesten Bücher der Bibliothek. Insgesamt beherbergt die Trinity College Library rund 3 Millionen Exemplare. Im Andenkenladen konnte ich mich fast nicht zurückhalten und hätte wieder einige Bücher gekauft, die ich aber ganz schlecht hätte transportieren können. Na ja, zu Hause werde ich sicherlich im Internet diese Bücher auch finden.
Als Nächstes auf der Besuchsliste stand die St.James Gate Brewery, auch bekannt als Guinness Brauerei. Im Hopestore hatte ich gerade noch soviel Geld um den Eintritt zu bezahlen. Der zweite Stock mit den Orginalzeichnungen der Werbekampagnen aus den dreißiger Jahren waren Klasse. Im ersten Stock waren alle Produktionsprozesse des Bieres und die Entwicklung der Guinnessbrauerei zu sehen. Nur ein Beispiel, es werden täglich 10.000.000 Gläser Guinness auf der ganzen Welt getrunken. Im Erdgeschoß ruhten wir uns von dem ganzen Streß bei einem Glas Guinness aus. Da heute Bloom’s Day war, rezitierten Schauspieler im Museum aus dem Ulysses von James Joyce.
Eine weitere Attraktion wartete auf uns in der Bow Steet, die Old Jameson Distillery. Auf dem Weg dorthin mußten wir uns aber erst mit ein wenig Geld versorgen. Im Museum hatten wir noch Zeit bis zur nächsten Tour, so aßen wir erst einmal zu Mittag. Die Führung war interessant, ich kenne jetzt den Unterschied zwischen irischem Whiskey und schottischen Whisky. Es ist nicht nur die unterschiedliche Schreibweise, sondern der irische Whiskey wird drei mal destilliert, der schottische Whisky dagegen nur zwei mal. Beim Mälzen wird in Schottland das Torffeuer direkt unter der Gerste angezündet und der Rauch zieht durch die Gerste hindurch, dadurch auch der rauchigere Geschmack. In Irland werden mit der Wärme des Torffeuers Platten aufgeheizt, so ist der irische Whiskey milder. Nach der obligatorischen Verkostung verließen wir das Museum und sahen uns weiter in Dublin um. Vom Dublin Castle waren wir enttäuscht. und wir wurden langsam auch pflastermüde. Des Weiteren machten uns die Menschenmassen zu schaffen, wir sind solche Menschenansammlungen nach fast 3 Wochen Radurlaub nicht mehr gewohnt. Wir suchten den nächsten Bahnhof, um mit der S-Bahn nach Shankill zu fahren. Da es auch schon später Nachmittag war, wollten wir erst noch ein Guinness trinken . Wir gingen also in den nächsten Pub und bestellten 2 Guinness. Dies war der allererste Pub der schmutzig war und in dem schon zu solch früher Zeit so viele Menschen saßen. Außerdem mußten wir feststellen, daß einige schon ziemlich betrunken waren. Das war die Schattenseite von Dublin, Arbeitslose ohne Aufgabe und mit viel Zeit. Wir tranken wir schnell aus und verließen das Lokal. Aber in so kurzer Zeit hatten wir neue Freunde gefunden, man verabschiedete uns herzlich und nannte uns beim Vornamen. Auch sagten uns die Gäste des Pub’s, daß dies der einzig orginale Pub Dublins wäre, zumindest kommen hier bestimmt sehr sehr selten Touristen her.
In Shankill tranken wir noch 2 Guinness in einem Gebäude, das einen Supermarkt, mehrere kleine Läden und halt einen Pub unter einem Dach vereinte. Es war zwar ein Neubau, aber der Pub war urgemütlich und wir lümmelten uns in ein Polstersofa und sahen etwas Rugby im Fernsehen. Auf dem Zeltplatz angekommen, duschten wir und machten unser Abendbrot. Danach gingen wir, wie sollte es anders sein, in die Stadt auf ein Bier. Unser Bekannter aus Heide saß auch schon im Pub. Wir tranken unser Bier und schwatzten etwas, bis mich ein Ire ansprach. Damit war die Ruhe vorbei, denn wir quatschten über Gott und die Welt und dies ist wörtlich zu nehmen. Des öfteren reichte mein englischer Wortschatz nicht aus und wir versuchten mit Händen und Füßen uns zu verständigen. So verging die Zeit wie im Flug und es war 24 Uhr. Zurück zum Zeltplatz, uns vom Kollegen verabschiedet und ins Zelt schlafen gelegt. Unser vorletzter Urlaubstag in Irland war jetzt vorbei.

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