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Dienstag, der
28.08.2001

Babylon - Vilstalseecamping

Tagesetappe: 148 km

Gesamtkilometerzahl: 382 km

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Heute waren wir schon gegen 7:30 Uhr munter und nach dem Frühstück und den allmorgendlichen Besorgungen, wie Zeltabbau und Einpacken, kamen wir schon 10:00 Uhr vom Zeltplatz weg. Langsam stellte sich auch die Routine beim Zusammenpacken wieder ein. Die Grenze zu Deutschland wurde schnell erreicht, aber zwischendurch mußte ich die Knieschützer anlegen, weil es in den Waldstücken schon sehr kalt war. Da ich im letzten Jahr mit den Knien Probleme hatte, wollte ich dieses Jahr keine unnötigen Risiken eingehen. Der Grenzübertritt stellte kein Problem dar, allerdings schauten uns die Autofahrer ziemlich komisch an.
In Furth am Wald sah Udo ein Hinweisschild auf den Cham-Radweg. Da auf der Bundesstraße 20 reger Verkehr herrschte, entschieden wir auf diesem Radweg zu fahren. Das sollte sich als eine Spitzenidee herausstellen. In den folgenden Tagen fuhren wir fast nur auf Radwegen und damit sehr gut. Den Cham-Radweg konnten wir fast bis zur Stadt Cham hinein entlang radeln. Wir wollten von dort auf die B 20 wechseln und in einem kleinen Ort schauten wir in unsere Karten um den richtigen Weg zu finden. Wir wollten Richtung Straubing und weiter nach Landau. Spontan hielt ein älterer Herr auf dem Rad an und bot uns seine Hilfe an, wir erklärten ihm unser Ziel. Ergab uns den Tip, den Regen-Radweg bis Miltach zu nehmen und dann auf dem Donau-Regen Radweg bis Straubing zu fahren. Wir bedankten uns ganz herzlich, wendeten um wieder auf den Regenradweg zu kommen, den wir vorher schon ein kleines Stück gefahren waren. Dieser Radweg ist fantastisch, er führt, wie der Name ja schon sagt, an der Regen entlang. Der Weg ist super ausgebaut und auch klar ausgeschildert, so daß man sich eigentlich gar nicht verfahren kann. Eines muß man den bayrischen Behörden ja lassen, wer auch immer dafür zuständig sein mag, die Radwege in ihrem Freistaat haben sie fantastisch angelegt. An einer der vielen Raststellen machten wir Rast und aßen von unseren Vorräten. Während dieser Zeit fuhren viel Freizeitradler an uns vorbei. Der Regen-Radweg wurde wirklich gut genutzt. Aber auch die längste Pause ist einmal zu Ende und so schwangen uns auf unsere Räder um nach Miltach zu kommen.
In Miltach verließen wir den Regen-Radweg um auf dem Donau-Regen-Radweg weiter zu fahren. Es kostete uns einige Zeit diesen zu finden. Wir machten uns auch auf einiges gefaßt, da der alte Herr uns gesagt hatte, ab hier würde es steil werden. Dem war aber nicht so, der Donau-Regen-Radweg geht auf einer alten, stillgelegten Bahnstrecke mit einer angenehmen, aber dauerhaften Steigung über den Bayrischen Wald. donau-regen.jpgDabei waren die Ausblicke in die Landschaft fantastisch, einzig die ständigen Straßenüberquerungen waren ein wenig störend beim Radfahren. Gegen 15:30 Uhr standen wir kurz vor Straubing und mußten erkennen, daß die B20 hier voll ausgebaut war und deshalb nicht für uns Radler zugängig war, außerdem waren die Wasserflaschen leer. Also erst einmal hinein in die Stadt und an einem Markt Wasser und Schokoriegel kaufen. Jetzt konnten wir in Ruhe nach den Weg fragen. Die erste Antwort zweifelten wir an, denn uns schien ein anderer Weg logischer. Also eine zweite Person gefragt und wir erhielten das gleiche Ergebnis. Wenn es unsereiner schon mal mit Logik versucht. So machten wir uns auf die letzten 30 km nach Landau, auf dem, uns zweifach geschilderten, Weg. Nach den letzten Kilometern Ebene wurde es jetzt hügelig, aber noch im Rahmen des Machbaren. In Landau angekommen suchten wir vergeblich nach dem, auf der Karte eingezeichneten, Zeltplatz. Auch mehrfaches Nachfragen brachte uns nicht weiter. Am Radgeschäft in der Oberstadt erhielten wir Auskunft. Es hieß für uns entweder zurück an der Isar Richtung Dingolfing, eine Stecke von 15 km oder 20 km vor zum Vilstalsee. Es war auch schon fast 16:30 Uhr und eine schnelle Entscheidung tat not. Da wir positiv denkende Menschen sind, hieß es vorwärts, aber erst deckten wir uns mit Lebensmitteln ein. Zwei Rentnerinnen fragten uns auch gleich woher wir kamen und wohin wir wollten. Sie zollten uns einigen Respekt für unser Vorhaben und wünschten uns alles Gute. Da wir auch hier noch die B20 mieden, standen wir in einem kleinem Ort an einer Kreuzung gleichmäßig verteilt beim Kartenlesen. Sofort kam es zu einem kleinen Verkehrsstau, so 2 bis 3 Pkw's, weil uns sofort mehrere Personen helfen wollten. So bekamen wir auch die gewünschten Informationen und einer der besagten Personen begleitete uns auch bis zur B 20 und erklärte nochmals die restlichen Kilometer. Ich hätte alles erwartet, nur nicht so viele nette, hilfsbereite Leute hier in Deutschland. So etwas war mir bisher noch nicht begegnet. Wir waren natürlich mehr als begeistert von der Gastfreundschaft der Leute, vielleicht liegt es auch an der Art, wie wir unterwegs waren. Mit dem Rad bekommt doch wesentlich leichter Kontakt, als wenn man mit 130 km/h über die Autobahn rast.
Nach einem letzten Anstieg ging es nun nur noch abwärts und wir fuhren auf der Milchstraße, sie heißt wirklich so, an der Vils entlang dem Zeltplatz entgegen. Kurz nach 20 Uhr waren wir dann auf dem Zeltplatz angekommen. Wir bekamen einen schönen Stellplatz zugewiesen. Wir bauten schnell auf und kochten unser Abendbrot. Es gab natürlich Eierteigwaren mit Tomaten-Knoblauch-Soße. Essen mußten wir dann schon im Dunkeln, man merkte eben doch, daß es schon Ende August war. Nach der Reinigung des Geschirrs und unserer Personen, rückten wir noch auf einen Schlummertrunk in den Pilspub des Zeltplatzes ein. Das hatten wir uns heute wirklich verdient, nach 148 km in 7 Stunden Fahrzeit. An dann, gute Nacht.

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