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Freitag, der
18.07.2003

Rostock-Groß Kordshagen

Tagesetappe: 70 km

Gesamtkilometerzahl: 1564 km

Deutschlandlagge

Die Nacht unter dem Autodeck war eigentlich ganz in Ordnung, nur die Luft war nicht so besonders. Als erstes gönnten wir uns eine heiße Dusche in den vorzüglichen Sanitäranlagen. Nach unserem Frühstück in unserem "Apartement" flanierten wir an Deck, leider konnten wir nicht unsere neuesten Modekreationen vorführen, da diese im Autodeck eingeschlossen waren. Ein bißchen Lesen, an Deck spazieren, Mittagessen und dann Nachmittags Tour de France schauen. So verging dieser Tag mehr schlecht als recht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie man 14 Tage an Bord eines Kreuzfahrtschiffes zubringen kann. So möchte ich meinen Urlaub nicht verbringen, aber wie heißt es so schön, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Aber irgendwann war es so weit, wir konnten zu unseren Rädern. Und wie vorausgesehen, konnten wir als erstes von Bord, was auch gut so war. Wir hatten nämlich noch einen weiten Weg vor uns.
Kurz nachdem wir aus Rostock heraus geradelt waren, holte uns die deutsche Realität wieder ein. Nicht das der Verkehr unheimlich stark war, nein, man mußte uns auch noch aus einem Auto heraus beschimpfen. Willkommen in Deutschland! Bei Rövershagen wechselten wir auf die B 105. Leider hatte die Straße nur teilweise einen Radweg, so daß wir öfters auch auf der vielbefahrenen Bundestraße fahren mußten. In Ribnitz-Damgarten holten wir erst einmal Geld und fuhren nach Norden um an der Küste entlang zu radeln und zu sehen welche Zeltplätze es noch so gibt. Wir hatten vor eventuell in Bodstädt oder aber Groß Kordshagen zu zelten, daß würde sich zeigen, wie weit wir noch wollten oder konnten. Bodstädt war schnell erreicht und da wir noch Lust hatten weiter zu fahren, ließen wir den Zeltplatz links liegen. In Bath mußten wir uns dann langsam um Nahrungsmittel kümmern, doch das war nicht so einfach und eine halbe Stunde vor Ladenschluß, 19:30 Uhr, fanden wir einen Supermarkt. Jetzt war es nicht mehr weit bis Groß Kordshagen und dementsprechend schnell waren wir auch dort. Auf dem Zeltplatz war es regelrecht leer. Nur 2 Zelte, wie sich herausstellen sollte alles Radfahrer, ein VW-Campingbus und ein Wohnanhänger. Aus dem Wohnanhänger kam ein Mann und sagte uns, wir sollten unser Zelt aufbauen und duschen und danach könnten wir uns einchecken.
abendrot.jpgSo hielten wir es auch und als ich die Anmeldung ausgefüllt hatte, fragte ich nach, wieso ein Mann aus den alten Bundesländern hier einen Zeltplatz betreibt. So hörte ich auch die Geschichte des Zeltplatzes. Die Familie, sie sind Rentner, macht hier den Sommer über Urlaub und weil der Zeltplatz von der Gemeinde unterhalten wird und Abends die ABM-Kraft nicht da ist, übernimmt der Mann die Anmeldung. Anfang der 90-ziger wollte hier ein "Investor" einen Supercampingplatz errichten mit allen Schikanen. Die Gemeinde stellte die Infrastruktur, Wasser, Abwasser und Strom, zur Verfügung. Das konnte sie nur mit Fördermitteln zu Wege bringen. Doch bis jetzt hat sich nichts getan und die Gemeinde muß jetzt den Platz unterhalten, weil sie sonst die Fördermittel zurückzuzahlen hätte, was sie natürlich nicht kann. Das ist schade, den der Zeltplatz ist sehr schön, wenn auch nur ein 2 Sanitärcontainer vorhanden sind. Aber nach den Erlebnissen im Baltikum, waren diese der pure Luxsus. Jetzt setzten wir uns zu einem ausgiebigen Abendbrot nieder und danach suchten wir die Gaststätte an der Hauptstraße auf und tranken noch 2 Lübzer Pils und 2 Magenbitter. So hatte auch unser vorletzter Urlaubstag einen angenehmem Abschluß.

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