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Montag, der
04.07.2005

Gdansk - Elblag

Tagesetappe: 127 km

Gesamtkilometerzahl: 127 km

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faehre.jpgAls ich den Bahnhof von Gdansk verlassen hatte, streifte ich eine wenig am Ufer der Motlawa entlang. Langsam mußte ich mich aber auf den Weg machen, denn heute wollte ich noch bis Elblag, aber über den Weg über die Frische Nehrung. Ich suchte mir den Weg immer an der Ostsee entlang. Auf diesem Weg würde ich auch durch Jantar radeln, dort hatte ich den allerersten Urlaub mit meinen Freunden verbracht, das war allerdings schon 1980. Nachdem ich Gdansk hinter mir gelassen hatte, wendete ich mich nach Norden und fand die Straße, die an der Ostseeküste entlang führte. Nun hatte ich auch kaum mit Fahrzeugverkehr zu kämpfen und die Sonne, welche vom Himmel strahlte und die Luft auf über 30° erhitzte, wurde von den Bäumen an der Straße schön verdeckt. Kaum ein Lüftchen regte sich, daß ist natürlich ein herrlicher Urlaubsbeginn. Hinter einer Kurve taucht jetzt die Weichesl auf und ich wartete mit mehreren PKW auf die Fähre. Es dauerte nicht lange und wir konnten auf das Schiff rollen. Das Ganze dauerte, mit Wartezeit, nicht länger als eine halbe Stunde. Die Bahnlinie, die schon vor 25 Jahren ziemlich marode war, existierte auch noch. Aber ihr Zustand hatte sich nicht wesentlich verbessert, trotzdem fuhren noch Züge, ich hörte und sah einen, als ich in den Ort Jantar einfuhr. Ich erkannte allerdings nichts mehr wieder, was nach so langer Zeit ja kein Wunder war. So sagte ich Adieu und rollte weiter in Richtung Frisches Haff. Hinter Sztutowo begann dann auch die Frische Nehrung. Ich war doch recht enttäuscht , denn man konnte nicht viel vom Haff sehen und auch die Ostsee wurde vom Wald verdeckt. Hier wurde auch der Verkehr unangenehm stark. Es dauerte nicht lange und ich fuhr in den Ort Krynica Morska ein. Es gab eine große Anzahl von Hotels und Pensionen, dementsprechend viele Touristen bevölkerten auch das Örtchen.. Ich suchte schnellstens den Anleger für die Schiffe auf, ich hatte nämlich gelesen, man könnte von hier aus nach Elblag oder Frombork mit dem Schiff fahren. Das stimmte ja auch, nur waren das Ausflugschiffe der Weißen Flotte und die fuhren vormittags ab und kamen nachmittags wieder. Da die Uhr aber schon nach 12:00 Uhr zeigte, konnte ich mir die Schiffsvariante abschminken und mußte jetzt den Weg auf der Frischen Nehrung zurückstrampeln. Kein besonderer Leckerbissen, vor allem bei dem starken Autoverkehr. Nach Sztutowo hatte ich mich dann nach Süden gewandt und radelte über kleine Nebenstraßen. Jetzt war die Radfahrerwelt wieder in Ordnung, Sonnenschein, kein Wind und kaum Verkehr. Irgendwann traf ich dann auf die E77 und dies führte mich dann auf direkten Weg nach Elblag, erstaunlicherweise zeigte sich der Autoverkehr nicht so stark, wie ich es erwartet hatte.
abendbrot.jpgIn Elblag fand ich auch dann auch schnell den Zeltplatz. Dort erwarb ich das Recht für eine Übernachtung und reservierte auch gleich eine Karte für die Schiffahrt bis nach Ostroda auf dem Oberländischen Kanal mit seinen schiefen Ebenen. Am Ende fand ich ein schönes Plätzchen unter einem Baum und stellte mein Rad ab. Ich lief zum Kanal und schaute mich etwas um, bei der Rückkehr fiel mir ein Wohnmobil auf. Es hatte mehrsprachig die Aufschrift: "Achtung Radveranstaltung, Radtour von Rheinhessen nach St. Petesburg!". Beim Vorbeilaufen sah ich auch 3 Reiseräder und einen Mann, den sprach ich natürlich an und er erklärte mir alles. 3 Rentner (oder fast) hatten eine Radtour von Rheinhessen, über Polen, Kaliningrad, Litauen, Lettland und Estland nach St. Petseburg geplant und setzten sie nun auch um. Der Mann war nur der Fahrer und Koch der Radlergesellschaft. Heute war Ablösung, die Frau von Theo kam heute mit einem anderen Wohnmobil und einem neuen Fahrer. Theo und Annemarie wollten dann noch Urlaub machen. Jetzt waren auch die Radler aufgewacht und sie wollten Kaffee tinken, ich wurde eingeladen und so entspann sich ein angeregtes Gespräch. Ich teilte ihnen meine Erfahrungen mit, da ich ja mit Uwe 2003 die gleiche Strecke geradelt war, allerdings nur bis Tallinn. Aber irgenwann mußte ich auch noch mein Zelt aufbauen und Nahrungsmittel einkaufen. Also raffte ich mich auf und erledigte die anliegenden Dinge. Als ich wiederkam setzte ich mich noch ein wenig an den Tisch und wir palaverten weiter. Jetzt begann Theo mit den Vorbereitungen zum Abendbrot, ich verzog mich erst einmal und duschte. Danach trank ich ein Bier und las noch ein wenig. Danach setzte ich mich hin und wollte mein Abendbrot zubereiten. Theo jedoch lud mich ein, Gast bei ihrem Abendessen zu sein. Es sollte Spargelcremsuppe und gefüllte Paprikaschoten geben. So ein Angebot konnte ich natürlich nicht ausschlagen, ich räumte also meine Sachen ins Zelt. Nachdem Annemarie mit dem neuen Fahrer angekommen war, wurde der Tisch gedeckt und eine Flasche Sekt geköpft und auf das Gelingen der weiteren Reise angestossen. Das Abendbrot war fantastisch, wenn der Urlaub so weitergehen würde, hätte ich ein paar Kilo mehr mit nach Hause zu schleppen. Nach dem opulenten Mahl tranken wir noch ein, zwei Bierchen und redeten. Ich konnte über meine Erfahrungen von der Baltikumreise erzählen und so manche andere Geschichte von meinen Radtouren zum Besten geben. Auch so manch innerdeutsches Thema wurde angeschnitten, so verflog der Abend wie im Fluge und kurz nach Beginn des neuen Tages legten wir uns schlafen.

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